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Soll ich oder lass ich es bleiben oder auch … Projekt 2020! September 26, 2009

Posted by attitudetolife in Gedankengänge.
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Tja die Frage ist wirklich schwierig.

Haltet mich für verrückt und denkt was ihr wollt … es ist kein Traum sondern die bittere Realität und es ist kein Hirngespinnst sondern ich meine es völlig ernst.

Also erstmal eine kleine Übersicht der Dinge:

Wie einige vielleicht wissen, „liebe“ (ein anderes passendes Wort fällt mir jetzt auf Anhieb nicht ein) ich die Medizin, kann Zusammenhänge klar zuordnen und erklären, interessiere mich für die Anatomie des Menschen und habe schon viel im medizinischen Bereich erlebt (u.a. präklinische Notfallmedizin) deshalb bin ich zu dem Entschluss gekommen bzw. haben mich die Gedanken nicht mehr losgelassen:

Ich strebe dass Studium der Medizin an. Ich weiß dass es nicht einfach ist und ich weiß auch, dass es nicht einfach wird zugelassen zu werden. Ein guter nc ist also Pflicht!

Nun zu den harten Fakten, denn man muss der Realität einfach ins Auge blicken:
-Ich müsste die allgem. Hochschulreife erwerben  Dauer 4 Jahre

-Anschließendes Studium Dauer 7 Jahre
Dass bedeutet also dass ich im Jahr 2020 meine Approbation zur Ausübung als Ärztin beantragen kann. Wenn denn alles gut geht.

Nun stehe ich vor der Frage ob ich dass, nennen wir es Projekt 2020 in Angriff nehmen soll (auch auf die Gefahr hin dass mein numerus clausus nicht ausreichen sollte) oder ob ich mich anderweitig umsehen sollte im Bereich der Medizin?!?

Kommentare»

1. Trüffel - September 26, 2009

Also ich finde es toll, dass du dir so ein schweres und zeitintensives Studium zutrauen würdest. Ich weiß von den Pharmaziestudenten, dass sie viele Nächte in Laboren verbringen und auch sonst viel Zeit für ihr Studium aufwenden müssen um am Ende auch bestehen zu können. Ich denke, das wird im Medizinstudium nicht viel weniger sein. Dafür braucht man auch einen Partner der 100% hinter diesem Entschluß steht und weiß, dass es nicht nur zu Prüfungszeiten vorkommt, dass er nachts allein im Bett liegen muss. Ist bei den 7 Jahren auch schon die Assistenzzeit dabei?

Ich selbst hatte mir mit 21 auch überlegt, dass Abi nachzuholen und dann Lehramt zu studieren. Aber ich habe es nicht gemacht. Für mich stand immer fest, dass Kinder zu meinem Leben dazugehören. Hätte ich bis 25 keinen Mann gehabt, mit dem Kinder bekommen und alt werden könnte, dann hätte ich alles daran gesetzt SOS-Kinderdorf-Mutter zu werden. Hätte ich das Abi nachgemacht und dann studiert, wäre ich schon sehr viel älter gewesen und dann will man ja auch nicht direkt nach dem Studium ein Kind bekommen. Für mich kam auch nicht in Frage im ersten Jahr zu arbeiten und mein Kind einer Tagesmutter zu überlassen. Klar geht das alles, aber ich konnte es mir für mich nicht vorstellen. Ich glaube, ich bin eher der Familien als der Karrieretyp. Ich nehme lieber einen mies bezahlten, langweiligen Job in Kauf als auf Kinder zu verzichten. Klar hätte es auch sein können, dass es nicht geklappt hätte, aber daran hab ich mit 21 ja nicht gedacht.

2. Micha - September 26, 2009

Mein Gedanke ist, du solltest erst einmal schauen, was es in dem Sektor noch alles gibt. Bei vielem ahnt man ja nicht einmal die Existenz 😉 Mir persönlich (!) wäre der Zeitraum nämlich zu lange – wobei ich leider dein Alter nicht mehr ganz genau weiß. Wenn du jedoch nach sorgfältigem Abwägen merkst, dass dein Herz absolut für das Medizinstudium schlägt, würde ich es wagen.

3. dienachteule - September 26, 2009

Puh ich glaube ich kann Dir nichts raten, dass kannst wohl nur Du entscheiden, aber für diese Entscheidung möchte ich Dir alles Liebe wünschen.

4. Schlafhut - September 26, 2009

Eine Freundin von mir hat genau das gemacht. Sie ist/war wie ich Krankenschwester. Sie hat dann damals am Abendgymnasium das Abitur nachgeholt und danach ein Zahnmedizinstudium angefangen. Mittlerweile ist sie sogar schon seit ein paar Jahren fertig. Und im Augenblick sogar dabei, eine eigene Praxis aufzubauen.
Wenn Dein Herz da dran hängt, dann mach es!
Ich muss selbst gestehen, ich bin selbst davor zurückgeschreckt. Es ist ja soooo eine lange Zeit, wenn man davor steht. Im nachhinein denke ich mir immer wieder: hätte ich es mal gemacht.
Und Notfalls kann man das Projekt auch jederzeit abbrechen, wenn es warum auch immer nicht mehr geht. Dann ist es halt so, aber Du weisst, Du hast es versucht (wenn es denn überhaupt so weit kommen mag…). Klar, Du wirst auf vieles verzichten müssen. Aber auf der anderen Seite kannst Du Dir einen Traum erfüllen. Wenn Du es nicht machst, wirst Du Dich vielleicht immer bereuen.

5. attitudetolife - September 27, 2009

Danke für eure Meinungen. Sie sind mir sehr wichtig. Ich wäre dann zum Zeitpunkt der Approbation 37 Jahre alt. Ich gehe sowieso davon aus, dass wir nicht mehr mit dem momentan üblichen Alter in Rente gehen sondern sehr viel älter sein werden.
Ich möchte eben dann einen Job haben den ich auch mit 50 Jahren noch mit Leib und Seele mache.
Naja und das Thema Kinder … klar möchten wir auch eines. Ich weiß echt nicht was ich machen soll!

6. Schlafhut - September 27, 2009

Das Thema Kinder müsst ihr wegen dem Projekt ja nicht zwingend ad acta legen. Ich kenne genügend, die während dem Studium ihren Nachwuchs bekommen haben. Lt. Aussagen derjenigen alles Wunschkinder und so geplant.
Klar, das birgt natürlich auch wieder gewisses Stresspotential und Planung. Und natürlich auch nicht die Möglichkeit, die 3 Jahre der Elternzeit voll auszuschöpfen. Aber muss man das? Viele Mütter (und natürlich Väter) gehen früh wieder arbeiten. Weils finanziell nicht anders geht, weil man/frau sich nicht ausgelastet fühlt, weil…
Ich kann jetzt ja nur für mich und ganz subjektiv sprechen. Aber wegen dem Thema Kinder würde ich das Projekt nicht zurückstecken. Das ist nämlich ein Faktor, den ihr nicht komplett selbst bestimmen könnt. Ich habe, als das Thema Kinderwunsch bei uns aufkam, auf einiges verzichtet. Eigentlich war ich schon damals beruflich total unzufrieden. Aber ich wollte dann auch z.B. nicht in der Probezeit schwanger werden,etc. Ich würde ja bestimmt eh bald schwanger, also lieber erst mal alles so lassen… Pustekuchen. Heute bereue ich es, das ich damals nicht mutiger war.

7. Trüffel - September 28, 2009

Klar kann man auch mit Kind studieren. Aber Medizin ist nicht BWL oder so. Bei Medizin hat man zusätzlich zum normalen Hörsaalplan auch noch Laborzeit und später das AIP (heißt das noch so?). Wie schon geschrieben weiß ich es jetzt nur von den Pharmaziestudenten (hatte mich auch gereizt), dass sie auch nachts oft im Labor sind und was zusammenköcheln und es ein sehr schweres und zeitaufwendiges Studium ist, bei dem man auf jeden Fall vorher abklären sollte, wer wann ein evtl.vorhandenes Kind betreuen könnte, wenn man vielleicht 24 Stunden mal nicht daheim ist. Und das würde ich auch vor dem Studiumsbeginn in trockenen Tüchern haben wollen. Zwischendurch dann aufhören zu müssen, weil niemand für die Betreuung da ist, würde mich nur frustrieren und man hat vielleicht 2 oder 3 Jahre völlig umsonst studiert.
Ich glaube, es gibt auch die Möglichkeit zu pausieren und dann das Studium wieder aufzunehmen. Aber frag mich nicht, ob das stimmt, ob es beim Medizinstudium überhaupt möglich ist und welche Bedingungen daran geknüpft sind.

8. attitudetolife - September 28, 2009

Also Betreuung hätten wir. Das wäre zumindest gesichert!

Ich danke euch schonmal für eure Beiträge und freue mich natürlich auf viele weitere Meinungen.

9. SabineWW - Oktober 3, 2009

Kompliment! Ich hätte mir das nicht zugetraut. Noch nicht mal studieren. Ich habe Fachabi gemacht und das liegt seit Jahr und Tag brach rum 🙂 Für mich wären Kinder auch ein wesentlicher Faktor, denn ich glaube nicht, dass sie so nebenbei laufen und entweder Studium oder Job laufen einfach so weiter, also wärst du wahrscheinlich doch schon ein paar Jährchen weiter, wenn du dein Ziel erreicht hast. Ich geh da mit Micha, vielleicht gibt es in dem Bereich ja noch ganz andere Dinge..???!! Ich wünsch dir auf jeden Fall für alles was du tust ganz, ganz viel Erfolg
Sabine


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